Alleskönner Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)

Dieses Jahr habe ich das erste Mal Kapuzinerkresse in meinem Garten angebaut und ich muss sagen, dass ich begeistert bin über diesen Alleskönner: Heilpflanze, essbare Blüte, Salat (…). Habt ihr schon einmal eine Kapuzinerkressenblüte gegessen? Wenn nicht, ist euch etwas entgangen! Der Geschmack erinnert etwas an Garten- oder Brunnenkresse (kein Wunder, ist ja dieselbe Familie ;-), wunderbar mild und weich auf der Zunge und dann eine leicht scharfe Note (in Richtung Senf), beim Kauen der Blüte. Aber ihr könnt außer den Blüten auch alle anderen oberirdischen Teile der Pflanze essen, besonders zu empfehlen sind die Blätter als Beimischung in einen Wildkräutersalat.

Ein Zaun als Rankgerüst ist optimal

Aber zurück zum Geschmack: der ist leicht scharf und erinnert an Senf. Da sind wir nämlich schon bei der zweiten wichtigen Qualität der Kapuzinerkresse: sie ist eine wirksame Heilpflanze. Die Wirkung wird zu einem großen Teil auf die in der Pflanze enthaltenen Senfölglykoside zurückgeführt. Senfölglykoside werden in der Atemluft und im Urin angereichert, auch deswegen wird Kapuzinerkresse insbesondere bei Atemwegsinfekten und Harnwegsinfekten angewendet. Die Wirksamkeit wurde auch in einer Monografie der Kommission E (das ist ein Gremium aus Wissenschaftlern, die in Deutschland die Zulassungsbehörde für Arzneimittel beraten haben) bestätigt. Eine Monografie gibt darüber Auskunft für welche Krankheiten eine Heilpflanze angewendet wird, ob sie auch schädliche Wirkungen oder Wechselwirkungen hat und letztlich ob die jeweilige Pflanze auch als wirksam eingestuft werden kann.

Wenn ihr Kapuzinerkresse in eurem Garten anbauen wollt, empfiehlt es sich die Samen zunächst auf der Fensterbank vorzuziehen. Auf jeden Fall ist es leichter für die Pflänzchen, wenn sie erst nach den Eisheiligen nach draußen kommen. Ich habe dieses Jahr ein paar Pflänzchen schon im April ausgepflanzt und sie haben unter den kalten Temperaturen doch sehr gelitten. Sie haben zwar überlebt, weil sie gut mit Mulch eingepackt waren, aber sie waren im Vergleich zu den später ausgepflanzten Exemplaren doch eher kümmerlich im Wachstum. Bei der Aussaat im Topf nehmt ihr einen mindestens 8 cm großen Topf, in den ihr 3 Samen in Samenkorntiefe (0,5cm – 1cm) pflanzt. Dann mit Erde bedecken, feucht halten und Ende Mai auspflanzen. Kapuzinerkresse wächst auf nährstoffarmem Boden und ist dankbar für einen Zaun oder einen Strauch, den sie als Klettergerüst benutzen kann. Ab Juli blüht die Kapuzinerkresse dann bis zum Frost und kann fortwährend als Salat, Heilpflanze oder essbare Blüte geerntet werden.

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