Es geht auf Erntedank zu und die Hochbeete, Sträucher und Obstbäume sind zunehmend abgeerntet. Ich denke schon jetzt an die nächste Aussaat und besonders auch an den Boden, in dem die Saat aufgehen soll. Heute möchte ich deswegen ein wenig zum Thema Mulch erzählen.
Wenn das Beet abgeerntet ist, haben die Pflanzen dem Boden viele Nährstoffe entnommen. Auch wenn ihr während der Gartensaison euren Boden schon mit Wurmhumus, Brennnesseljauche, Beinwell-Mulch und Kompost für euren Boden gesorgt habt, ist es wichtig auch über den Winter für den Boden zu sorgen. Dabei gilt es drei Dinge zu beachten:
- den Boden abdecken, damit euer mühsam erarbeiteter Humus nicht von den Herbststürmen weggetragen wird
- für eine gute Bodendurchlüftung und einen lockeren Boden sorgen
- den Boden mit Nährstoffen versorgen
Ich trage im Herbst auf meinen Boden eine dicke Schicht aus Mulch auf (gehäckselter Obstbaumschnitt, gehäckselte Brombeerhecke, Grasschnitt, Laub). So fühlen sich in meinem Beet auch im Winter die Regenwürmer und andere Kleinstlebewesen wohl.
Der Mulch wird im Laufe des Winters teilweise biologisch abgebaut und dient als Dünger. Wenn ihr Rindenmulch verwendet, empfehle ich euch immer ein bisschen Grasschnitt zuzugeben. Rindenmulch (und Laub) sind sehr reich an Kohlenstoff, während Grasschnitt reich an Stickstoff ist. Wenn man nur Rindenmulch verwendet, wird die bakterielle Zersetzung gehemmt (Bakterien brauchen Stickstoff). Wenn die bakterielle Zersetzung infolge des hohen Kohlenstoffanteils gehemmt wird, treten oft andere Zersetzer (in der Regel Holzpilze) in den Vordergrund. Das gilt es zu vermeiden.

Durch die Zugabe von Grasschnitt helft ihr den Bakterien bei der Arbeit und sorgt so für einen höheren Nährstoffgehalt des Bodens.

Im Frühjahr nehme ich eine Grabegabel und lockere / lüfte den Boden vor der Aussaat. Heute weiß man, dass ein tiefes Umgraben eher ungünstig ist, weil dadurch das Bodenklima gestört wird. Durch das Absterben der Bakterien kommt es zwar kurzfristig zu einem höheren Stickstoffgehalt, aber mittelfristig ist Pflügen oder tiefes Umgraben ungünstig für den Boden.
Also, dankt auch dem Boden für die gute Ernte mit einer dicken Schicht Mulch aus Grasschnitt, Laub und Häckselgut! So wird er auch im Winter geschützt und optimal ernährt, bevor ihr dann im Frühjahr wieder eure erste Brennnesseljauche ansetzt 🙂
Ein interessanter Post. Wir verteilen unser Häckselgut auch immer im Garten, auch wenn wir nur einen kleinen Nutzgarten haben. Die Bäume und Sträucher profitieren ja auch von den Nährstoffen. Auch das Laub, das bei uns im Herbst anfällt bleibt im Garten.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
P.S. Der Artikel wäre doch auch gut für meine Linkparty. Ich denke, das ist für andere Gärtner auch sehr interessant.
Danke für das feedback, Wolfgang. Linkparty höre ich zum ersten Mal. Guck ich mal. Einen gesegneten Erntedank- Sonntag!