Das neue Jahr hat angefangen und die Vorfreude auf die Aussaat steigt mit jedem Sonnenstrahl. Gleichzeitig fällt es im Januar leicht auch einmal etwas mehr Zeit mit Planung und Ordnung zu verbringen. Schließlich sollen die vielen Samen, die ihr im letzten Jahr abgenommen habt, und die übrig gebliebenen Samentütchen ja auch zu Pflanzen werden. Jetzt ist also ein guter Zeitpunkt die Aussaat zu planen. Über die Jahre hat es für mich sehr bewährt die Planung mit einer elektronischen Tabelle vorzunehmen. Mit so einer Tabelle könnt ihr euch relativ einfach und schnell einen guten Überblick über das vorhandene Saatgut schaffen. Ihr könnt damit auch nachverfolgen, was ihr wo in den letzten Jahren ausgesät habt und sogar wie es geklappt hat. Ich habe darüber hinaus auch noch weitere Daten für jede Sorte eingetragen, wie Abstand, Aussaattiefe, Bodenbedürfnisse, Keimungsbedürfnisse und natürlich den Ort, wo die Pflanze ausgesät bzw. eingepflanzt werden soll, damit ich diese Daten nicht immer wieder nachschlagen muss. Die Daten zu Abstand, Aussaattiefe etc. sind besonders wichtig, wenn ihr viel mit selbst abgenommenem Saatgut arbeitet, weil ihr dann oft keine Tütchen mehr habt, von denen ihr diese Daten ablesen könnt. Und wenn ihr die Tabelle dann in euerer „Cloud“ speichert, könnt ihr auf diese Daten mit dem Mobiltelefon auch überall zugreifen…
1. Schritt: Planung der Pflanzensorten
Zuerst überlegt ihr welche Sorten ihr dieses Jahr aussäen möchtet. Dafür notiert ihr den Namen jeder Sorte in der ersten Spalte „Pflanzenname“ eurer Tabelle. Übrigens, wenn ihr eine Kopie dieser Tabelle im nächsten Jahr wieder zur Planung verwendet, müsst ihr auch nicht so viel schreiben, weil ja schon sehr viele Einträge vorhanden sind 😉
Erste Spalte/Pflanzennamen: Schreibt also für jede Sorte, die ihr aussäen möchtet, den Pflanzennamen in die erste Spalte „Pflanzenname“. Wenn ihr alle Sortenwünsche eingetragen habt, ist der nächste Schritt die Prüfung ob ihr das jeweilige Saatgut schon habt oder ob ihr es noch besorgen müsst. Nehmt euch also eure Saatgut Behältnisse und Tütchen vor und seht nach, was alles noch von den letzten Jahren übrig geblieben ist. Wenn das Saatgut noch gut ist und auch ausgesät werden soll, hinterlegt ihr das Feld mit dem Namen dieser Sorte einfach grün. Wenn das Saatgut dagegen überaltert ist oder ihr noch neues Saatgut kaufen müsst, hinterlegt ihr das Feld der entsprechenden Sorte rot in der Tabelle. Jetzt seht ihr auf einen Blick welches Saatgut ihr noch besorgen müsst.
Bevor ihr das Saatgut jedoch wieder zurücklegt, könnt ihr gleich noch einige weitere Daten von der Tüte in die Tabelle übertragen, damit ihr wisst, wann ausgesät werden muss und unter welchen Bedingungen (Beispiele findet ihr ganz am Ende dieses Artikels).
2. Schritt Planung von Aussaatzeitpunkt und Ort
Ich finde es hilfreich, wenn ich den Aussaatzeitpunkt zunächst nur grob plane und dann nach Wetterverhältnissen, verfügbarer Zeit und Kalender spontan entscheide, wann ich die Aussaat vornehme. Dabei versuche ich auch die Aussaatzeitpunkte etwas zu bündeln, das erleichtert die Arbeit. Die geplanten Aussaatzeitpunkte tragt ihr in die zweite Spalte der Tabelle ein.
2. Spalte / Zeitpunkt: Meistens fange ich im Februar mit der Aussaat von Kaltkeimern an. Das sind zum Beispiel Bohnen und Monatserdbeeren. Für diese Sorten, die ich im Februar aussäen will, trage ich in die zweite Spalte der Tabelle also „Februar“ ein. Für die Sorten, die erst im März auf die Fensterbank kommen (z.B. Tomaten, Paprika usw.) trage ich „März“ ein, für die Sorten, die im April ins Freiland gesät werden, trage ich „April“ ein usw. Das Besondere an einer elektronischen Tabelle ist, dass ihr sie sortieren könnt. Wenn ihr also im Februar mit der Aussaat anfangen wollt, sortiert ihr einfach die zweite Spalte „Aussaatzeitpunkt“ und schon ordnen sich alle Sorten nach dem Aussaatmonat und ihr seht auf einen Blick welche Pflanzensorten im jeweiligen Monat ausgesät werden sollen.
Wenn ihr dann die Aussaat durchgeführt habt, hinterlegt ihr das jeweilige Feld grün und überschreibt den Eintrag (z.B. Februar bei Monatserdbeeren) mit dem tatsächlichen Aussaatdatum (z.B. 14.02.2019). Auf diese Weise behaltet ihr leicht den Überblick was bereits erledigt ist und was noch gemacht werden muss. Der Datumseintrag ist besonders hilfreich, wenn eure Aussaat mal nicht so geklappt und ihr euch fragt ob es vielleicht zu früh oder zu spät für die Aussaat war….
Außer dem Zeitpunkt ist es natürlich auch wichtig, wo ausgesät werden soll – damit kommen wir zur dritten Spalte der Tabelle.
3. Spalte / Ort: In die dritte Spalte tragt ihr den Ort ein, an dem ausgesät werden soll. Das kann die Fensterbank sein, das Frühbeet, das Hochbeet oder auch die Freilandaussaat im Gemüsebeet. Diese Spalte ist eine Art Beetplan, der mir dabei hilft jedes Pflänzchen an den richtigen Ort zu pflanzen. Manche Pflanzen brauchen besonders viel Sonne, andere dürfen nicht auf ein frisch gedüngtes Beet und wieder andere brauchen sehr viel Nährstoffe usw. Für alle diese Bedürfnisse gibt es einen Ort in meinem Garten. Und dann ist da ja auch noch der Fruchtwechsel – ich achte zum Beispiel darauf bestimmte Sorten einer Pflanzenfamilie (z.B. Kohlgewächse) im nächsten Jahr nicht wieder auf dieselbe Fläche zu pflanzen. Ich versuche auch weitestgehend die Reihenfolge Starkzehrer => Mittelzehrer => Schwachzehrer bei der Planung meiner Beete zu berücksichtigen. Hier zahlt es sich aus, wenn ihr schnell in der Tabelle vom letzten Jahr nachsehen könnt, was auf einer bestimmten Fläche im letzten und vorletzten Jahr gesät wurde, besonders wenn man so ein Gedächtnis hat wie ich 😉
Eurer Phantasie sind bei der Aussaatplanung mit einer Tabelle natürlich keine Grenzen gesetzt. Ich hatte ja schon oben erwähnt, dass ich einige weitere Spalten verwende. So muss ich nicht immer nachschlagen, wenn ich wissen will was meine Zöglinge alles brauchen um gut zu gedeihen. Hier deswegen ein paar Vorschläge für weitere Spalten: Keimtemperatur, Keimdauer, Abstand, Aussaattiefe (Licht-/Dunkelkeimer), Boden, Licht, Wasser und eine letzte Spalte „Kommentar“, in die ihr Besonderheiten eintragen könnt oder wie es geklappt hat….
Und nun wünsche ich euch viel Spaß bei der Planung und viel Erfolg bei eurer Aussaat!